
ADHS bei Erwachsenen äußert sich oft anders als bei Kindern, da viele Symptome sich im Laufe der Zeit verändern.
Hier sind einige wesentliche Aspekte:
Symptome und Herausforderungen
Innere Unruhe:
Viele Erwachsene berichten von einer ständigen inneren Rastlosigkeit, auch wenn äußerlich weniger hyperaktiv agiert wird.
Organisationsschwierigkeiten:
Probleme beim Strukturieren des Alltags, beim Planen und Priorisieren von Aufgaben sowie beim Zeitmanagement sind häufig.
Impulsivität:
Unüberlegte Entscheidungen oder Schwierigkeiten, impulsives Verhalten zu kontrollieren, können sich beispielsweise in beruflichen oder sozialen Situationen zeigen.
Aufmerksamkeitsprobleme: Schwierigkeiten, sich über längere Zeit zu konzentrieren, und eine erhöhte Ablenkbarkeit gehören ebenfalls zu den Symptomen.
Emotionale Dysregulation:
Starke Stimmungsschwankungen, Frustrationstoleranzprobleme und eine oft empfindliche Reaktion auf Stress können auftreten.
Diagnose bei Erwachsenen
Die Diagnose von ADHS im Erwachsenenalter erfolgt häufig durch spezialisierte Psychiater oder Psychologen. Dabei werden
Detaillierte anamnestische Gespräche geführt (oft unter Einbeziehung von Informationen aus der Kindheit, da ADHS eine Entwicklungsstörung ist)
Selbst- und Fremdbeurteilungsfragebögen eingesetzt
Andere mögliche Ursachen oder Begleiterkrankungen (wie Depressionen oder Angststörungen) differenzialdiagnostisch abgeklärt
Behandlungsmöglichkeiten
Medikamentöse Therapie:
Ähnlich wie bei Kindern können auch Erwachsene von Stimulanzien (z. B. Methylphenidat) oder nicht-stimulierenden Medikamenten (z. B. Atomoxetin) profitieren.
Psychotherapie:
Insbesondere kognitive Verhaltenstherapie hilft, Strategien zur Verbesserung der Selbstorganisation, des Stressmanagements und zur Impulskontrolle zu entwickeln.
Coaching und Alltagsstrategien:
ADHS-Coaching, Zeitmanagement-Workshops und strukturierte Alltagspläne können den Alltag erleichtern.
Lebensstiländerungen:
Regelmäßiger Sport, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf tragen zur Symptomlinderung bei.
Auswirkungen im Berufs- und Privatleben
Erwachsene mit ADHS können häufig von Schwierigkeiten im Berufsleben betroffen sein, da es herausfordernd sein kann, komplexe Projekte oder administrative Aufgaben zu bewältigen. Im Privatleben können zwischenmenschliche Beziehungen leiden, wenn impulsives Verhalten oder mangelnde Organisation zu Konflikten führen. Gleichzeitig entwickeln viele Betroffene im Laufe der Zeit individuelle Bewältigungsstrategien, die ihnen helfen, die Herausforderungen zu meistern.
Fazit
ADHS bei Erwachsenen ist eine lebenslange Herausforderung, die jedoch mit gezielten Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten gut gemanagt werden kann. Eine frühzeitige Diagnose und ein individuell abgestimmter Therapieplan können dazu beitragen, dass Betroffene ihre Stärken besser nutzen und ihre Schwächen ausgleichen.
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