
L-Tyrosin kann bei ADHS unter bestimmten Umständen helfen, allerdings ist die Wirkung nicht bei allen gleich stark – und es ersetzt keine klassische ADHS-Therapie.
Was ist L-Tyrosin?
L-Tyrosin ist eine Aminosäure, die der Körper zur Herstellung von Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin verwendet – also genau den Botenstoffen, die bei ADHS oft aus dem Gleichgewicht geraten sind, vor allem Dopamin.
Warum es bei ADHS interessant ist:
ADHS wird u. a. mit einem Dopaminmangel im Frontalhirn in Verbindung gebracht.
L-Tyrosin kann als Dopamin-Vorstufe den Neurotransmitterspiegel eventuell verbessern – besonders in stressigen oder fordernden Situationen, wenn der Bedarf steigt.
Einige Menschen berichten von besserem Fokus, Motivation und Energie.
Was die Forschung sagt:
Es gibt einige kleinere Studien und Erfahrungsberichte, die eine gewisse Verbesserung von Aufmerksamkeit und kognitiver Leistung zeigen.
Die Wirkung ist nicht so stark oder zuverlässig wie bei klassischen ADHS-Medikamenten (z. B. Ritalin).
Es scheint bei Müdigkeit, mentaler Erschöpfung und Stress unterstützend zu wirken.
Dosierung & Anwendung:
Üblich sind 500–2000 mg täglich, am besten nüchtern, da es dann besser aufgenommen wird.
In Kombination mit Koffein oder Vitamin B6 kann die Wirkung manchmal verstärkt werden.
Wichtig:
Nicht dauerhaft oder in hohen Dosen ohne Rücksprache mit Ärzt:innen nehmen.
Achtung bei Medikamenten:
Wenn du schon ADHS-Medikamente wie Methylphenidat oder Amphetamine nimmst, kann es zu Wechselwirkungen oder einer verstärkten Wirkung kommen.
Fazit:
L-Tyrosin kann bei ADHS helfen, vor allem wenn du sensibel auf Dopaminmangel reagierst oder keine Medikamente nehmen möchtest – aber es ist eher ein sanfter, ergänzender Ansatz.
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