
ADHSler sind oft ungeduldig, weil ihr Gehirn anders mit Reizen, Belohnungen und Impulsen umgeht. Hier sind einige zentrale Gründe:
- 1. Dopamin-Mangel: ADHS ist mit einer veränderten Dopamin-Regulation im Gehirn verbunden. Dopamin spielt eine Schlüsselrolle bei Motivation und Belohnungsverarbeitung. Wenn eine Aufgabe keine sofortige Belohnung bringt, fällt es schwer, darauf zu warten.
- 2. Impulsivität: Ein Kernsymptom von ADHS ist Impulsivität. Das bedeutet, dass Betroffene oft direkt auf Gedanken oder Reize reagieren, ohne lange zu überlegen. Geduld erfordert jedoch das Zurückhalten spontaner Reaktionen.
- 3. Verändertes Zeitgefühl: Viele Menschen mit ADHS haben Schwierigkeiten mit der Zeitwahrnehmung. Sie leben oft stark im „Jetzt“ (oft als Time Blindness bezeichnet) und können schwer einschätzen, wie lange etwas dauert oder wann etwas eintritt.
- 4. Reizüberflutung: ADHS-Gehirne sind oft hypersensibel für Reize. Wenn eine Situation langweilig oder langsam erscheint, fühlt sich das unangenehm an, was zu Ungeduld führt.
- 5. Probleme mit exekutiven Funktionen: Exekutive Funktionen steuern Planen, Warten und Priorisieren. Bei ADHS sind diese Fähigkeiten oft beeinträchtigt, weshalb das Ausharren in unangenehmen oder monotonen Situationen schwerfällt.
Ungeduld ist also keine bewusste Entscheidung, sondern ein neurologisches Merkmal von ADHS.
Strategien wie bewusstes Zeitmanagement, kleine Zwischenbelohnungen oder äußere Strukturen können helfen, damit besser umzugehen.
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