
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) betrifft Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Die Symptome reichen von Konzentrationsproblemen über Impulsivität bis hin zu starker Unruhe.
Doch es gibt Hoffnung:
Verschiedene Therapieformen können helfen, den Alltag besser zu meistern und die Lebensqualität zu steigern.
In diesem Beitrag schauen wir uns an, welche Möglichkeiten es gibt – von medikamentöser Behandlung bis hin zu Verhaltenstherapie und alternativen Ansätzen.
1. Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie ist eine der wirksamsten psychotherapeutischen Methoden bei ADHS.
Sie hilft Betroffenen, mit ihren Symptomen umzugehen und ungünstige Verhaltensmuster zu verändern.
Besonders bei Kindern wird oft mit klaren Strukturen, Belohnungssystemen und Alltagstrainings gearbeitet.
Auch Eltern werden häufig einbezogen, um das Verhalten des Kindes besser zu verstehen und gezielt unterstützen zu können.
Ziele:
- Selbstorganisation verbessern
- Impulse kontrollieren lernen
- Strategien für Schule, Beruf und Alltag entwickeln
2. Medikamentöse Behandlung
Bei ausgeprägten Symptomen kommen Medikamente zum Einsatz – vor allem sogenannte Stimulanzien wie Methylphenidat (z. B. Ritalin) oder Amphetaminpräparate (z. B. Elvanse).
Diese Medikamente beeinflussen die Botenstoffe im Gehirn, insbesondere Dopamin und Noradrenalin, und helfen so bei der Konzentration und Impulskontrolle.
Wichtig:
Die medikamentöse Therapie sollte immer ärztlich überwacht werden und idealerweise mit psychotherapeutischen Maßnahmen kombiniert werden.
3. Psychoedukation
Ein oft unterschätzter, aber sehr hilfreicher Baustein ist die Psychoedukation – also das gezielte Vermitteln von Wissen über ADHS.
Wenn Betroffene verstehen, was in ihrem Gehirn passiert, können sie besser mit ihren Schwierigkeiten umgehen.
Das gilt auch für Eltern, Lehrer oder Partner von ADHS-Betroffenen.
4. Coaching und Alltagshilfen
Gerade bei Jugendlichen und Erwachsenen kann ein spezielles ADHS-Coaching hilfreich sein.
Dabei geht es um ganz praktische Unterstützung: Zeitmanagement, Struktur im Alltag, Prioritätensetzung und das Erkennen von Stressfaktoren.
Auch Apps und digitale Tools können hier unterstützend wirken.
5. Ergotherapie
In der Ergotherapie trainieren Kinder spielerisch ihre Wahrnehmung, Feinmotorik, Konzentration und Selbstregulation. Auch hier steht die Förderung alltagsrelevanter Fähigkeiten im Vordergrund. Besonders bei jüngeren Kindern ist dies eine beliebte ergänzende Therapieform.
6. Alternative Ansätze
Auch wenn die Wirksamkeit nicht immer eindeutig belegt ist, greifen manche Familien zu alternativen Methoden wie:
- Ernährungstherapie (z. B. Omega-3-Fettsäuren)
- Neurofeedback
- Achtsamkeitstraining und Meditation
- Bewegungstherapie
Wichtig ist hier:
Was wirkt, ist individuell verschieden – und sollte im besten Fall mit Fachpersonal abgestimmt werden.
Fazit
ADHS ist komplex – aber behandelbar.
Welche Therapieform die richtige ist, hängt von Alter, Schweregrad der Symptome und persönlichen Bedürfnissen ab.
Oft ist eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen am effektivsten. Wichtig ist:
Wer sich Hilfe sucht, macht den ersten Schritt in Richtung mehr Lebensqualität und Selbstwirksamkeit.
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