
Produktivitätshacks für Menschen mit ADHS – voller alltagstauglicher Strategien
Ein umfassender Leitfaden für mehr Struktur, Fokus und Selbstwirksamkeit
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"Ein umfassender Leitfaden für mehr Struktur, Fokus und Selbstwirksamkeit"
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1.Produktivität mit ADHS? Ja, das geht!
Viele Menschen mit ADHS kennen das Gefühl, ständig hinterherzuhinken
Termine zu vergessen, Aufgaben nicht anzufangen, Projekte liegen zu lassen. Doch das bedeutet nicht, dass Produktivität für sie unerreichbar ist.
Im Gegenteil:
Mit den richtigen Strategien lässt sich das kreative, schnelle, vernetzte Denken, das viele ADHS-Gehirne auszeichnet, in eine produktive Kraft verwandeln.
Dieser Artikel gibt praxisnahe, leicht umsetzbare Tipps für den Alltag – bewusst ohne dogmatische Systeme, sondern mit vielen Optionen, aus denen du das wählen kannst, was zu dir passt.
2. Das ADHS-Gehirn verstehen:
Wie es tickt – und was es braucht
Produktivität beginnt mit Selbstverständnis. ADHS ist keine Willensschwäche
es ist eine neurologische Besonderheit, die unter anderem das Dopamin-System beeinflusst (Wahrnehmung von Belohnung, Motivation, Aufmerksamkeit),
die Exekutivfunktionen schwächt (Planung, Impulskontrolle, Organisation),
und ein erhöhtes Bedürfnis nach Stimulation erzeugt.
Wer das weiß, kann lernen, sein Umfeld, seine Aufgaben und seine Denkweise so zu gestalten, dass die „typischen ADHS-Hürden“ nicht zum Stolperstein werden.
3. Grundprinzipien für produktives Arbeiten mit ADHS
Hier einige Grundsätze, die sich wie ein roter Faden durch die kommenden Kapitel ziehen:
Mach es einfach:
Komplizierte Systeme scheitern meist. Keep it simple!
Mach es sichtbar:
Das ADHS-Gehirn liebt visuelle Hinweise und Erinnerungen.
Mach es flexibel:
Was gestern funktionierte, muss heute nicht mehr passen – erlaube dir Anpassung.
Mach es belohnend:
Spaß, Dopamin und Abwechslung helfen dir, dranzubleiben.
4. Zeitmanagement-Hacks:
Mit der Uhr arbeiten, nicht gegen sie
Zeit ist für viele Menschen mit ADHS abstrakt.
Deshalb helfen konkrete Hilfsmittel:
- Time Timer oder Pomodoro-Timer nutzen (25 Min Arbeit, 5 Min Pause)
„Body Doubling“:
- Mit jemandem gemeinsam (vor Ort oder per Video) still arbeiten
Rückwärts planen:
- Vom Ziel ausgehend die Schritte zurückrechnen
"Parkinsonsches Gesetz" nutzen:
- Eine enge Zeitvorgabe erzeugt produktiven Druck
Pro-Tipp:
- Stell dir drei Wecker: einen zum Start, einen zur Halbzeit, einen 5 Minuten vor Schluss.
5. Reizflut stoppen:
Struktur schaffen im Chaos
Das ADHS-Gehirn scannt ständig Reize –
was produktives Arbeiten schwer macht.
Arbeitsplatz minimalistisch halten:
- Visuelle Ablenkungen (Handy, Browser-Tabs, Deko) reduzieren
- Arbeitszeit vom „digitalen Konsum“ trennen (z. B. kein Instagram beim Recherchieren)
Musik gezielt nutzen:
- White Noise, Binaurale Beats oder LoFi helfen vielen beim Fokussieren
6. Motivation:
Wie man ins Tun kommt und dabei bleibt
Motivationsmangel ist kein Charakterfehler
Sondern neurologisch bedingt.
Hier helfen:
Gamification:
- Belohne dich spielerisch (z. B. 1 Kaffee pro erledigter Aufgabe)
Mini-Ziele setzen:
- „Nur 5 Minuten dranbleiben“ ist oft der Start zum Flow
Reframing:
- Aus „Ich muss“ wird „Ich wähle, weil…“
Neugier und Relevanz betonen:
- Frag dich, warum die Aufgabe für dich Sinn ergibt
7. Aufgaben planen:
To-do-Listen, die wirklich funktionieren
Verwende nur EIN Tool:
- Zettel, App oder Notizbuch – aber nicht drei gleichzeitig
Teile Aufgaben in Mikro-Schritte auf
- (z. B. nicht: „Website erstellen“, sondern: „Domain prüfen“, „Logo entwerfen“, „Text schreiben“)
Priorisiere mit Farben oder Symbolen
- Nutze Methoden wie die Eisenhower-Matrix oder Eat That Frog
8. Belohnungssysteme, die das Dopamin tanzen lassen
ADHS-Betroffene brauchen oft jetzt eine Belohnung, nicht irgendwann.
- Nach jeder Aufgabe 5 Min YouTube oder ein Snack
Punktesystem:
- Bei X Punkten ein größeres Ziel (z. B. Wellnessabend)
Kreativ-Belohnungen:
- Musik machen, basteln, malen
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