
Wie sich mein ADHS im Alltag anfühlt
Mit ADHS zu leben bedeutet für mich, jeden Tag auf einer abwechslungsreichen, aber auch herausfordernden Achterbahn unterwegs zu sein.
Dabei kann schon ein alltäglicher Morgenstart zu einer echten Hürde werden:
Während andere scheinbar problemlos ihre Aufgaben strukturieren, habe ich manchmal das Gefühl, dass Gedanken und Ideen wie funkelnde Bälle durch meinen Kopf springen keine lässt sich so leicht fangen oder festhalten.
Herausforderungen, die mich begleiten
Konzentration und Ablenkung:
Ich habe oft Schwierigkeiten, mich auf eine einzige Sache zu konzentrieren.
Unvorhergesehene Reize, Geräusche oder sogar eigene Gedanken führen dazu, dass ich vom Weg abkomme und den roten Faden verliere.
Emotionen und Impulsivität:
Mein Gefühlsleben ist manchmal wie ein Sturm. Ein kleiner Auslöser kann große Wellen schlagen – Freude, Frust, Euphorie und Enttäuschung wechseln sich manchmal schneller ab, als ich darauf reagieren kann.
Struktur im Alltag:
Routinen helfen, aber sind schwer konsequent einzuhalten.
Eine To-Do-Liste kann motivieren, aber auch schnell überfordern.
Was mir mit ADHS hilft
Als jemand, der viel Wert auf kleine Erfolge im Alltag legt, habe ich einige Strategien entwickelt, die mir helfen:
Kurze Aufgaben und klare Ziele:
Ich zerlege größere Projekte in viele kleine Schritte. So fühlt sich nichts unüberwindbar an.
Erinnerungshilfen und Tools:
Kalender und Erinnerungsfunktionen auf dem Handy sind meine ständigen Begleiter.
Regelmäßige Pausen:
Sie geben mir Raum, durchzuatmen und neue Energie zu tanken, ohne mich zu überfordern.
Achtsamkeit in stressigen Situationen:
Ich versuche bewusst wahrzunehmen, wenn mein Kopf zu voll wird oder wenn ich mich zu sehr unter Druck setze.
In solchen Momenten hilft mir eine kurze Auszeit, um nicht zu überreizen.
Mein persönlicher Umgang
Ich sehe mein ADHS inzwischen nicht mehr nur als Makel, sondern auch als Teil meiner Persönlichkeit.
Die vielen Ideen, mein Enthusiasmus und mein intuitives Gespür für neue Lösungen sind Teil meines individuellen „ADHS-Pakets".
Natürlich gibt es Momente, in denen alles zu viel wird dann versuche ich, mir selbst nachsichtig zu begegnen und mich daran zu erinnern, dass jede Herausforderung auch eine Chance ist, neue Wege zu entdecken.
Tipp für dich:
Sei freundlich zu dir selbst!
ADHS bedeutet, manchmal schneller zu denken und zu fühlen als andere.
Gerade deshalb ist es wichtig, liebe- und verständnisvoll mit sich umzugehen, sich Pausen zu gönnen und nicht zu streng zu sein, wenn nicht alles sofort klappt.
Kleine Anpassungen im Alltag können Großes bewirken und du bist nicht allein auf diesem Weg.
Ich bin stolz auf jeden Schritt, mit meinem ADHS und für mich selbst.
Kommentar hinzufügen
Kommentare