
Mit ADHS kann Kritik oft intensiver erlebt werden als bei neurotypischen Menschen – viele berichten von einem starken inneren Rückzug, Schuldgefühlen oder sogar Wut.
Das liegt unter anderem an der sogenannten "Rejection Sensitive Dysphoria" (RSD), einer häufigen Begleiterscheinung von ADHS.
Hier ein paar Strategien, wie man besser mit Kritik umgehen kann:
1. Kurz innehalten – nicht sofort reagieren
Atme tief durch, bevor du antwortest.
Gib dir einen Moment, um zu prüfen: Ist das wirklich ein Angriff, oder fühlt es sich nur so an?
2. Trenne Kritik von deinem Selbstwert
Kritik an deinem Verhalten ist nicht gleich Kritik an dir als Mensch.
Du bist nicht deine Fehler – du bist jemand, der gerade dazulernt.
3. Frage nach, wenn etwas unklar ist
Manchmal interpretieren wir Kritik schlimmer, als sie gemeint war.
Du kannst ruhig sagen: „Wie genau meinst du das?“ oder „Was hättest du dir anders gewünscht?“
4. Selbstmitgefühl üben
Rede innerlich mit dir wie mit einem guten Freund: „Das war nicht perfekt, aber ich arbeite daran.“
ADHS bedeutet nicht, dass du „falsch“ bist – nur dass du manchmal andere Wege brauchst.
5. Kritik filtern
Ist das konstruktiv oder einfach nur verletzend?
Wer sagt das? Kennt die Person dich wirklich?
Nicht jede Kritik ist es wert, ernst genommen zu werden.
6. Schutzmechanismen erkennen
Viele ADHS-Menschen entwickeln "Bitte-alle-mögen-mich"-Muster, um Kritik zu vermeiden.
Wenn du merkst, dass du dich selbst verleugnest, um Kritik zu entgehen – sei liebevoll achtsam damit.
Kommentar hinzufügen
Kommentare