Mein Weg mit ADHS-Coaching – Wie ich gelernt habe, mich selbst besser zu verstehen

 

 

Lange Zeit dachte ich, ich sei einfach „schlecht organisiert".

Dass mein Schreibtisch nie lange ordentlich blieb, ich ständig Termine vergaß und mich selbst bei den spannendsten Projekten nicht konzentrieren konnte – all das schrieb ich mir selbst als „Schwäche“ zu.

 

Irgendwann wurde es zu einem konstanten Gefühl von Überforderung.

Als ich schließlich die Diagnose ADHS im Erwachsenenalter bekam, war das einerseits ein Schock – andererseits eine riesige Erleichterung.

 

Doch mit der Diagnose allein war es nicht getan.

Ich wollte lernen, wie ich mit meinem ADHS leben kann, statt ständig dagegen anzukämpfen.

So kam ich zum ADHS-Coaching.

 

 

Was ist ADHS-Coaching überhaupt?

Im Gegensatz zur klassischen Therapie, die sich oft mehr mit der Vergangenheit beschäftigt, ist Coaching eher zukunfts- und lösungsorientiert.

Mein Coach hat mir geholfen, mich selbst besser zu beobachten – meine Muster, meine Trigger, aber auch meine Stärken.

Es ging nicht darum, „normal“ zu werden, sondern herauszufinden, wie ich mit meinem Gehirn am besten arbeite.

 

Erkenntnisse, die mein Leben verändert haben

Eines der ersten Aha-Erlebnisse war: Ich brauche nicht mehr Disziplin – ich brauche andere Strategien.

Dinge wie visuelle Reminder, klare Strukturen, und kleine Belohnungen haben plötzlich den Unterschied gemacht.

Mein Coach hat nie von mir erwartet, dass ich wie jemand ohne ADHS funktioniere.

Stattdessen haben wir gemeinsam Werkzeuge gefunden, die für mich funktionieren.

 

Besonders hilfreich war auch, zu lernen, wie ich mit meinen „Hyperfokus-Phasen“ umgehen kann – sie bewusst zu nutzen, statt sie zu verteufeln.

Oder wie ich meinen Tag so gestalte, dass ich nicht schon mittags mental ausgebrannt bin.

 

Das Wichtigste: Verständnis statt Selbstverurteilung

Vielleicht war das größte Geschenk des Coachings, dass ich gelernt habe, freundlicher mit mir selbst zu sein.

ADHS bedeutet nicht, dass ich „zu faul“ bin oder „nichts gebacken bekomme".

Es bedeutet einfach, dass mein Gehirn anders funktioniert – und das darf es auch.

 

 

Fazit

ADHS-Coaching hat mein Leben nicht über Nacht verändert, aber es hat mir einen Kompass in die Hand gegeben.

Ich verlaufe mich immer noch manchmal.

Aber ich weiß inzwischen, wie ich wieder zurück auf den Weg finde. Und das fühlt sich richtig gut an.

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