Zwischen Chaos und Herzklopfen – ADHS in Beziehungen

 

 

 

 

Manchmal fühlt sich mein Kopf an wie ein Radio mit hundert Sendern, die gleichzeitig laufen – und keiner davon spielt leise.

Wenn du ADHS hast, kennst du das vielleicht.

Und wenn du in einer Beziehung bist, dann weißt du: Diese innere Lautstärke bleibt nicht nur in deinem Kopf.

Sie kommt mit, wenn du liebst.

 

 

 

 

"ADHS heißt nicht, dass ich dich nicht liebe – es heißt, dass ich oft anders liebe".

 

 

 

 

Ich vergesse manchmal, was du mir vor einer Stunde erzählt hast, aber ich erinnere mich noch daran, wie du letztes Jahr gelacht hast, als wir im Regen spazieren waren.

Ich unterbreche dich nicht, weil ich dich nicht ernst nehme – sondern weil ich Angst habe, den Gedanken zu verlieren, bevor ich ihn aussprechen kann.

Ich wirke unruhig, wippe mit dem Bein, checke mein Handy, während du redest – aber innerlich hänge ich an jedem deiner Worte.

Mein Körper ist einfach… ungeduldig. Mein Herz nicht.

 

 

 

 

"Beziehungen mit ADHS sind intensiv. Manchmal zu intensiv".

 

 

 

 

Ich liebe schnell, tief und mit einer Energie, die mich selbst manchmal überfordert.

Wenn du mir wichtig bist, bist du mein Hyperfokus.

Ich will alles über dich wissen, ich will Zeit mit dir verbringen, ich will verstehen, wie du denkst, fühlst, träumst.

Das ist wunderschön – und manchmal zu viel, für uns beide. 

Und dann gibt es die andere Seite: Reizüberflutung, Rückzug, das Bedürfnis, allein zu sein.

Nicht, weil ich dich nicht mehr mag.

Sondern weil mein System überhitzt.

Ich brauche Pausen, nicht Abstand.

Ich brauche Verständnis, nicht Mitleid.

 

 

 

 

ADHS bringt Herausforderungen mit – aber auch Tiefe.

 

 

 

 

Wenn du mich liebst, bekommst du keine Perfektion. Du bekommst Chaos, Kreativität, Spontaneität.

Ich bin nicht gut im Planen, aber ich bin fantastisch im Improvisieren.

Ich vergesse Termine, aber ich merke sofort, wenn du traurig bist.

Ich verliere Schlüssel, aber ich verliere dich nicht aus dem Blick. Nie.

 

 

 

Was hilft uns, wenn es schwierig wird?

 

 

Kommunikation:

Sag mir, wie du dich fühlst. Frag mich, was ich brauche.

Lass uns laut denken, gemeinsam.

 

Geduld:

Ich lerne Jeden Tag.

Und ich weiß, manchmal ist es anstrengend. Danke, dass du bleibst.

 

Humor:

Wenn ich mal wieder im Kühlschrank nach meinem Handy suche, lach mit mir.

Nicht über mich.

 

 

ADHS ist ein Teil von mir – aber nicht alles.

 

Ich bin auch loyal, leidenschaftlich, kreativ, mitfühlend.

Ich liebe mit ganzer Seele.

Ich bin nicht immer einfach, aber immer echt.

 

Und vielleicht – nur vielleicht –

ist das genau die Art Liebe, die du suchst.

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