ADHS und Koffein Teil 2

 

 

 

 

Viele Menschen mit ADHS berichten, dass sie sich nach Koffeinkonsum besser konzentrieren können.

Dafür gibt es mehrere neurobiologische Erklärungen:

 

 

 

Blockade der Adenosinrezeptoren:

Koffein wirkt im Gehirn als Antagonist an den Adenosinrezeptoren.

Adenosin ist ein Botenstoff, der normalerweise Müdigkeit und Entspannung fördert.

Wenn Koffein diese Rezeptoren blockiert, wird die dämpfende Wirkung von Adenosin aufgehoben.

Das führt zu erhöhter Wachheit, gesteigerter neuronaler Aktivität und einer vermehrten Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin und Noradrenalin.

 

 

 

Dopamin und ADHS:

Bei ADHS ist das Gleichgewicht der Neurotransmitter, insbesondere von Dopamin und Noradrenalin, gestört.

Dopaminmangel im synaptischen Spalt führt dazu, dass Informationen schlechter weitergeleitet und Reize weniger gut gefiltert werden.

Koffein kann die Dopaminfreisetzung steigern und so die Signalübertragung im Gehirn kurzfristig verbessern.

 

 

Steigerung von Aufmerksamkeit und Konzentration:

Durch die erhöhte Aktivität von Dopamin und Noradrenalin nach Koffeinkonsum kann es zu einer Verbesserung von Aufmerksamkeit, Konzentration und kognitiven Funktionen kommen, ähnlich wie bei klassischen ADHS-Stimulanzien – allerdings meist schwächer und kürzer anhaltend.

 

 

Individuelle Unterschiede:

Die Wirkung von Koffein ist bei ADHS sehr individuell.

Manche erleben eine Verbesserung der Konzentration, andere spüren keine Wirkung oder sogar eine Verschlechterung (z.B. Unruhe, Schlafstörungen, paradoxe Beruhigung).

Dies hängt von genetischen Faktoren, der individuellen Neurochemie und der bisherigen Koffeingewöhnung ab.

 

 

Zusammengefasst:

Koffein kann bei manchen Menschen mit ADHS kurzfristig die Konzentration steigern, weil es die Wirkung von Adenosin hemmt und die Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin erhöht.

Dadurch werden typische ADHS-Symptome wie Unaufmerksamkeit und Antriebslosigkeit vorübergehend gemildert. Die Effekte sind jedoch individuell verschieden und wissenschaftlich nicht als ADHS-Therapie belegt.

 

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