Kiffen gegen ADHS – zwischen Wunsch und Wirklichkeit

 

 

 

 

Mein persönlicher Blog: "Kiffen gegen ADHS – zwischen Wunsch und Wirklichkeit"

 

Hey, ich bin einer von vielen, die mit ADHS leben.

Oft fühlt es sich an, als würde mein Kopf in alle Richtungen auf einmal rennen  Gedankenblitze, innere Unruhe, schlafen klappt schlecht, und manchmal ist alles einfach zu viel.

Und ja, ich habe auch irgendwann ausprobiert, „zu kiffen",

weil ich von anderen gehört habe, dass Cannabis (Gras, Weed, Marihuana…) angeblich gegen die Nervosität helfen soll.

 

Erste Erfahrungen:

Entspannung oder Trugschluss?

 

Anfangs habe ich wirklich gedacht, wow, das hilft.

Das innere Getriebensein hat etwas nachgelassen.

Ich konnte besser abschalten, war weniger impulsiv, und auch Einschlafen fiel leichter.

Es fühlte sich an wie ein kleiner Urlaub vom eigenen, ständig aktiven Gehirn.

Gerade, wenn die typischen Medikamente (wie Ritalin oder Elvanse) entweder nicht genug geholfen haben oder ich die Nebenwirkungen zu heftig fand, war der Griff zum Joint verlockend.

 

Aber:

Die Wirkung von Cannabis ist oft nur kurzfristig.

Klar, für einen Moment war ich ruhiger, manchmal sogar richtig kreativ, aber auf Dauer hat es meine Symptome nicht wirklich gelindert.

Die Antriebslosigkeit wurde stärker, und ich fühlte mich insgesamt unmotivierter.

Das, was ich mit ADHS eigentlich brauche Struktur und Motivation wurde durch das Kiffen manchmal noch schwieriger zu erreichen.

 

Risiken, über die man nicht gerne spricht

Mit der häufigeren Nutzung kam dann auch die Sorge:

 

Was ist, wenn ich das jetzt immer brauche? Ich habe gemerkt, dass ich mich immer mehr darauf verlassen habe, mit einem Joint zu entspannen.

Die ADHS-Symptome waren oft nach kurzer Zeit wieder da, und auch mein Gedächtnis ließ nach dem Konsum zu wünschen übrig.

Manche Studien warnen sogar, dass ADHS-Betroffene ein besonderes Risiko haben, abhängig zu werden.

Das fühlte sich plötzlich gar nicht mehr harmlos oder „natürlich“ an.

 

Tipps aus meiner eigenen ADHS-Reise

  • Red ehrlich mit deinem Arzt/deiner Ärztin: Es gibt wirklich viele Alternativen zu Cannabis, auch wenn die Standardmedikamente nicht passen. Nicht jede:r reagiert gleich!
  • Such Austausch:
  • Mir hat der Kontakt zu anderen ADHS-Betroffenen geholfen, besonders denen, die offen über ihre Erfahrungen sprechen auch über die Schattenseiten vom Kiffen.
  • Selbstfürsorge statt Selbstmedikation
  • Cannabis gibt dir vielleicht kurzfristig Erleichterung, aber was dein ADHS wirklich braucht, ist Fürsorge, Struktur und Verständnis – von außen und von dir selbst.

 

 

Achtsamkeit & Pausen:

Wenn ich merke, dass mir alles zu viel wird, probiere ich (auch wenn’s schwerfällt) kleine, feste Pausen einzubauen oder Zeit ohne Bildschirm.

 

 

Offenheit:

Es ist keine Schande, Hilfe zu suchen. Gerade mit ADHS muss man sich nicht alles alleine zumuten.

 

 

Mein Fazit

Kiffen mag auf den ersten Blick eine schnelle Lösung gegen die innere Unruhe bei ADHS sein, doch langfristig habe ich gelernt:

Es ist kein echter Ausweg und kann sogar mehr Probleme machen, als es löst.

Für mich bedeutet das, mich immer wieder neu zu hinterfragen, andere Wege auszuprobieren  und offen zu bleiben für Hilfe.

ADHS ist eine Reise, und jede:r findet seinen eigenen Weg.

Wichtig ist, ehrlich zu sich selbst zu sein und sich Unterstützung zu holen, wenn es schwierig wird.

 

Bleib dran, sei gut zu dir – und sprich über das, was dich bewegt. Du bist nicht allein!

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