Verhaltensstörungen vs. Entwicklungsstörungen – worum geht’s?

 

 

 

 

Verhaltensstörungen vs. Entwicklungsstörungen – worum geht’s?

 

Verhaltensstörungen und Entwicklungsstörungen beeinflussen, wie Menschen denken, fühlen und handeln  doch sie entstehen aus unterschiedlichen Ursachen:

 

Entwicklungsstörungen (wie ADHS) haben neurobiologische Grundlagen  sie entstehen durch Besonderheiten im Nervensystem, meist schon in der frühen Kindheit.

 

Verhaltensstörungen (z. B. oppositionelles Verhalten, Aggressivität) sind oft reaktiv, also eine Antwort auf belastende Umwelteinflüsse, Konflikte oder traumatische Erlebnisse.

 

Beide können sich äußerlich ähnlich zeigen z. B. durch Impulsivität oder Regelverstöße doch sie benötigen unterschiedliche Herangehensweisen in Diagnose und Unterstützung.

 

 

🧠 Warum dieser Unterschied bei ADHS so wichtig ist

ADHS ist keine Erziehungsfrage und kein Ausdruck von „schlechtem Benehmen“, sondern eine medizinisch anerkannte Entwicklungsstörung des zentralen Nervensystems.

Das zu verstehen, hilft nicht nur bei der eigenen Akzeptanz, sondern auch dabei:

 

  • Falsche Schuldgefühle loszulassen (z. B. als Elternteil oder Betroffene:r),
  • zielgerichtete Hilfe zu finden, statt pauschale Verhaltensregeln zu befolgen,
  • und Symptome wie Unruhe, Unaufmerksamkeit oder emotionale Reaktionen besser einzuordnen.

 

Denn nur wer die Ursache versteht, kann wirksam darauf reagieren ohne unnötige Selbstverurteilung.

 

⚙️ Was passiert im Gehirn?

Bei ADHS ist die Informationsverarbeitung im Gehirn anders organisiert.

Das betrifft vor allem Impulskontrolle, Aufmerksamkeit und Emotionsregulation.

 

Verhaltensstörungen dagegen sind oft strategische Reaktionen auf Dauerstress, Beziehungsabbrüche oder unvorhersehbare Lebensumstände.

 

Beide Bereiche können sich überschneiden z. B. wenn ADHS über Jahre nicht erkannt wurde und sekundäre Verhaltensprobleme entwickelt wurden.

Umso wichtiger ist eine genaue Diagnostik.

 

 

💡 Drei konkrete Alltagstipps für den Umgang mit ADHS

 

1️⃣ Klare Tagesstruktur mit wiedererkennbaren Ankern

 

Plane feste Start- und Endzeiten für Arbeit, Pausen und Freizeit.

Verwende visuelle Hilfen wie Tagespläne, Kalender-Apps oder analoge Wochenübersichten.

Ein gut geplanter Tag verhindert Reizüberflutung und unterstützt die Selbstregulation.

 

 

2️⃣ Achtsamkeit statt Ablenkung – jeden Tag kurz üben

 

Schon 3–5 Minuten täglich können helfen: Schließe die Augen, atme tief durch die Nase ein, langsam durch den Mund aus.

Spüre dabei bewusst deinen Körper.

Apps wie „Headspace“ oder „7Mind“ sind hilfreich für den Einstieg.

 

 

3️⃣ Hol dir gezielte Unterstützung – und zwar individuell

 

ADHS ist nicht „one size fits all“.

Eine Fachperson kann dir helfen, deine Symptome besser zu verstehen und mit dir gemeinsam passende Strategien entwickeln ob in Therapie, Coaching oder Gruppentraining.

 

 

🚀 Gemeinsam stark – und besser informiert

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.